Geschichte des Hauses

Das Ferienhaus Goßdorf  ist das letzte Umgebindehaus im Ort. Es wurde im Jahr 1657, kurz nach dem dreißigjährigen Krieg, als einfaches Bauernhaus gebaut. Durch eine dendrochronologische Untersuchung konnte ermittelt werden, dass die ältesten Stämme für das Haus im Winter 1656/57 geschlagen wurden. Früher war es wahrscheinlich einer der für die Gegend typischer Dreiseitenhöfe. Es gehörten damals zum Wohnhaus noch eine große Scheune und ein weiteres Gebäude. 

Mehr als 360 Jahre eine lange Zeit

Wie viele  alte Gebäude wurde auch unser Haus mehrmals ergänzt und umgebaut. Heute befindet sich der Hauseingang zur Hofseite, früher lag  er einmal an der gegenüberliegenden  Hausseite zum Hohlweg. Auch die Treppe im Haus wurde einmal umgedreht. Vom Laubengang waren nur noch Zapflöcher vorhanden. In einer Hälfte des Erdgeschosses befand sich der Stall. Die Umgebindestube in der anderen Hälfte dürfte damals bereits in dieser Form bestanden haben. Sie diente der gesamten Familie als Arbeits-, Aufenthalts- und Speiseraum.  

Verfall

Bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts lebte im Haus noch ein altes Ehepaar. Nachdem die alten Leutchen ins Altersheim umgezogen waren, verfiel das Haus. Als wir es 2011 übernahmen, war es von außen total zugewachsen. Der Garten war verwildert. Im Dach klafften große Löcher.

Neues Leben

In den Jahren 2012 und 2013 entrümpelten wir das Haus und schnitten den Garten frei, befreiten das Haus von Beschlägen und der Verbretterung. So kam das wunderschöne Fachwerk mit den, auch für Umgebindehäuser, sehr seltenen Andreaskreuzen zum Vorschein. In den Jahren 2014 und 2015 entstand zusammen mit dem Denkmalschutz und einem Architekten der Plan für die Sanierung des Hauses und der Umgestaltung zum Ferienhaus. Danach folgten 2016 bis  2017 zwei lange und sehr arbeitsreiche Baujahre.

Gemütlichkeit und eigenes Flair

Das Haus steht unter Denkmalschutz. Vieles Alte wurde erhalten, was dem Haus einen besonderen Charme verleiht.  Bei Türen mit alten Sandsteingewänden müssen große Leute schon mal den Kopf einziehen und auch die Treppe ist etwas steiler. Die Fenster wurden im alten Stil als geölte Holzkastenfenster wieder eingebaut.

In der Umgebindestube konnte wir die alte Holzkastendecke restaurieren. Sie strahlt jetzt wieder die frühere Gemütlichkeit und Wärme aus.

Wir haben weitgehend ökologisches Baumaterial verwendet. Alle Holzeinbauten sind nur geölt oder gewachst. Dämmung, Putz und Farbe bestehen aus mineralischem Material. Die Möbel im Haus bestehen fast ausschließlich aus massiven, geölten oder gewachsten Holz. Die  Dämmung sorgt für ein angenehmes Klima, an heißen Tagen ist es im Haus kühl und an kalten Tagen wird es gemütlich warm. Und sollte es einmal besonders kühl sein,  dann liefert der Kamin in der Umgebindestube eine wohlige Wärme.

Draußen sein

Im abgeschlossenen Garten mit eigenem Zugangsweg gibt es viele Möglichkeiten, gemütliche Stunden zu verbringen. Die Terrasse ist von alten Sandsteinen eingerahmt, in welche ein großer Grill integriert wurde. Auch bei etwas weniger gutem Wetter kann man unter dem Laubengang hier gemütlich auf der Bank sitzen. Der alte Brunnen im Garten überlebte alle Zeiten. Ein Rund aus Sandstein und Holz lädt heute wieder zum Verweilen ein. An einem warmen Sommerabend kann man bis zum beleuchteten Wasserspiegel in 10 Metern Tiefe hinabsehen und gemütliche Stunden verbringen.

Im Hof laden alte Bänke und rustikale Stühle zum Ausruhen ein. Bereits früher haben die Bauersfrauen  direkt am Haus auf Beeten Ihre Küchenkräuter und Tees angepflanzt. Auch heute liefert ein großes Beet neben dem Hauseingang mehr als 30 Kräuter und Teepflanzen, welche darauf warten, geerntet zu werden.

Der  Laubengang an der gegenüberliegenden Hausseite  wurde früher für das Trocknen von Kräutern genutzt. Von hier aus hat man einen schönen Blick über das Dorf und kann gemütlich die Ruhe der Gegend genießen. Und wenn Sie zur richtigen Zeit kommen, werden Sie von unseren kleinen Rotschwänzchen begrüßt, welche im Dach des Laubengangs brüten.